Berichte über Veranstaltungen der Bezirksgruppe Schleswig-Holstein

Lesen Sie hier Berichte über zurückliegenden Veranstaltungen der Bezirksgruppe Hamburg.

Herstellung von True-Orthophotos

Zum dem Thema „Herstellung von True-Orthophotos“, kurz TrueDOP, lud die DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein am 14. März 2019 zu einer Vortragsveranstaltung ins Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein ein. Als Referent konnte Herr Dipl.-Ing. Carsten Reimann gewonnen werden, welcher beruflich mit der Herstellung von True-DOP und bildkorrelierten Digitalen Oberflächenmodellen befasst ist und darüber hinaus Mitglied in einer Unterprojektgruppe der Projektgruppe DOP der AdV zu dieser Themenstellung ist. Herr Reimann stellte anschaulich die Unterschiede zum klassischen Orthophoto (DOP) dar. Im Gegensatz zum klassischen DOP, welches unter Verwendung des Digitalen Geländemodells entzerrt wird, wird das TrueDOP mit Hilfe eines Digitalen Oberflächenmodells in jedem Punkt bzw. Pixel entzerrt. Hierdurch werden sichttote Räume weitestgehend beseitigt und Umklappeffekte vermieden, so dass eine grundrisstreue und georeferenzierte Abbildung möglich ist. Die Grundrisstreue aller Objekte bietet die konfliktfreie Darstellung der Orthophotoinhalte mit anderen Fachdaten.

Herr Reimann beschrieb ausführlich den Herstellungsprozess und die enthaltenen Qualitätssicherungsmaßnahmen. Er zeigte auch Effekte auf, welche man aus dem DOP nicht kannte und für die es auch noch keine Lösungen gibt. Beispielhaft genannt sei hier die mehrfache und transparente Darstellung von bewegten Objekten.

Ebenso vertieft ging er auf das bildkorrelierte Digitale Oberflächenmodell (bDOM) ein, welche als ein „Zwischenprodukt“ im Produktionsprozess zum TrueDOP gewonnen wird. Er konnte eindrucksvoll darstellen, welche vielfältigen Kapazitäten in der Nutzung des bDOM liegen – hin bis zu seiner Vermaschung als TIN und dessen Texturierung, so dass ein Mesh entsteht.

Abschließend öffnete er einen Link eines Softewareherstellers um einen Flug über ein Mesh im Allgäu zu zeigen.

Das Auditorium, in dem sich auch alle ehemaligen „Photogrammeter“ des Landesamtes befanden, war beindruckt und stellte vielen Fragen.

Gerschwitz Reimann

Abb.: Herr Gerschwitz (links) bedankt sich bei Herrn Reimann mit einem Präsent für den interessanten Vortrag, Quelle: A. Gerschwitz

Die DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein dankt dem Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein für den zur Verfügung gestellten Raum und die Technik. Wir danken Herr Reimann für die eindrucksvollen Einblicke und den interessanten Vortrag.

Andreas Gerschwitz


Fachexkursion zum  Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) nach Hamburg

Teilchenbeschleuniger werden im Rahmen der Hochenergiephysik betrieben, um mit den hochenergetischen Teilchen die fundamentalen Wechselwirkungen von Materie sowie den Aufbau der Elementarteilchen zu erforschen. Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren, welches im Wesentlichen aus verschiedenen Ringbeschleunigeranlagen (DESY, DORIS, PETRA oder HERA) sowie verschiedenen Linearbeschleunigeranlagen (FLASH) besteht bzw. bestand, da diese nicht mehr alle betrieben werden.

Diese in Hamburg befindliche Anlage besuchte die DVW Bezirksgruppe Schleswig-Holstein am 05.06.2018 im Rahmen einer Fachexkursion. In einem ersten Vortragsteil erläuterte Herr Johannes Zink, Doktorand am DESY, die Unterschiede, die Funktionsweise sowie den Zweck der Beschleunigertechnologie bzw. der verschiedenen Ring- und Liniearanlagen auf dem DESY Campus. Damit derartige Großanlagen reibungsfrei funktionieren, müssen diese hochgenau ausgerichtet und überwacht werden. Die Genauigkeitsanforderungen sind dabei immens, da über Distanzen von bis zu  600 m relative Genauigkeiten von 0,2 mm längs und 0,5 mm quer zur Strahlrichtung zu garantieren sind. Für die Justierung und Überwachung der Anlagen ist die Fachgruppe Vermessung unter der Leitung von Herrn Dr. Johannes Prenting zuständig. In einem interessanten Vortrag legte dieser die Aufgabenfelder dar, welche den Aufbau und die Justierung der Beschleunigeranlagen und Experimente, die Setzungsmessungen von Gebäuden und Anlagen, das Erstellen von Planungsunterlagen für neue Anlagen, die Geoinformationen, die Gebäude und Flächenkataster sowie Absteckungen und Kontrollaufmaße umfassen. Darüber hinaus erläuterte  Dr. Prenting die verschiedenen Messmethoden, deren Entwicklung erforderlich war, um den individuellen Ansprüche bei der Justierung von Beschleunigeranlagen gerecht zu werden.

Nach dem Mittag stand die Besichtigung der Ringbeschleunigeranlage PETRA III an. Markus Schlösser, Mitarbeiter der Fachgruppe Vermessung, führte dabei die Exkursionsgruppe durch das Labyrinth der Beschleunigertunnel. Immer wieder erörterte er dabei interessante Details zur Beschleunigeranlage oder zu den damit in Verbindung stehenden Vermessungsarbeiten. So erläuterte er vor Ort die Einzelheiten zur Justierung der einzelnen Spulen oder zeigte das Schienensystem, welches extra an den Tunnelwänden installiert werden musste, um die Messgeräte sowohl stabil zu fixieren als auch zu transportieren. Die Besichtigung dieser Großanlage war äußerst imposant und einzig möglich, da der Beschleuniger PETRA III gerade im Rahmen einer Wartungsmaßnahme außer Betrieb war.

Abb.: Herr Dr. Lucas (rechts) bedankt sich bei Herrn Schlösser (links) für die Organisation und die interessanten Führung,
Quelle: Dr. Ch. Lucas

Die DVW Bezirksgruppe Schleswig-Holstein bedankt sich herzlich bei Herrn Schösser für die Organisation der äußerst interessanten Fachexkursion.

Dr. Christian Lucas


„?ML - markup languages“ 

Über dieses rätselhafte Thema referierte am 29. Mai Herr Dr. Lucas bei einer Vortragsveranstaltung der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein. Bei „markup languages“ handelt es sich um Auszeichnungssprachen die nicht nur über das WWW (World Wide Web) Einzug in unser tägliches Leben gehalten hat. Sondern gerade wir  im „Geo-Sektor“ sind häufiger mit Auszeichnungssprachen konfrontiert als uns bewusst ist, sei dies beispielsweise beim Aufruf einer Homepage (HTML) mit Web-Karte (GML) beim Datenaustausch (XML) oder bei der Betrachtung eines Prozessablaufes und Datenschemas (UML). Herr Dr. Lucas bot einen Überblick und Einstieg in die Welt der Auszeichnungssprachen, erklärte die grundlegenden Sprachelemente und stellte anhand von Beispielen immer wieder den Bezug auf das AAA-Modell her. Gerade seine praxisorientierte Vortragsform sowie die sofortige Beantwortung aller Fragen sorgten trotz der Theorie-lastigen Thematik für eine interessante Einführung in dieses Thema. 

Herr Dr. Christian Lucas, ist als Leiter des Dezernats 24 im LVermGeo beruflich mit der Modellierung von „markup languages“ und dem AAA-Modell der AdV befasst und Vertritt diese Themenstellung darüber hinaus im Rahmen von Lehraufträgen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). 

Veranstaltet wurde diese Veranstaltung von in dem Klubheim der Segler-Vereinigung Kiel e.V., welche neben den DVW-Mitgliedern offen war für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamts für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein sowie für Gäste.

Abb.: Herr Gerschwitz (links) bedankt sich bei Herrn Dr. Lucas (rechts) für den interessanten Vortrag, Quelle: A. Gerschwitz

Der DVW bedankt sich bei Segler-Vereinigung Kiel e.V. für den zur Verfügung gestellten Raum. Wir danken Herrn Dr. Lucas für den interessanten Vortrag zum Thema „?ML - markup languages“.

Andreas Gerschwitz


 „OSM- Ein Einstieg“

Am  06. März 2018 gab Herr Michael Paulmann der interessierten Zuhörerschaft einen Einstieg in OpenStreetMap (OSM). Er begann mit: „OpenStreetMap Was ist das überhaupt?“ und erklärte anschaulich die Idee, welche OSM zugrunde liegt, und von dem Beginn im Jahre 2005. Er berichtete über den rasanten Anstieg der Anzahl an weltweiten „Mappern“ seit dessen Start. Er gab uns einen guten Überblick auf das Datenmodell von OSM und wie die Kommunikation innerhalb der „Community“  abläuft. Zum Abschluss stellte er verschiedene Erfassungsprogramme vor und beendete seinen Vortrag anhand von vielen interessanten Beispielen.

Michael Paulmann

Abb.: Herr Gerschwitz (links) bedankt sich bei Herrn Michael Paulmann (rechts) für den interessanten Vortrag, Quelle: A. Gerschwitz

Herr Michael Paulmann ist aktives Mitglied der deutschen Community von OpenStreetMap und Mitglied des FOSSGIS e.V. Daher konnte er in der  anschließenden lang anhaltenden Diskussion alle Fragen ausführlich beantworten. Deutschland ist zum Beispiel das Land mit der höchsten Dichte an „OSM-Mappern“. Es wurde aber auch über das Lizenzmodell von OSM und anderen OpenData-Daten auch diskutiert.

Veranstaltet wurde diese Veranstaltung von der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein in dem Klubheim der Segler-Vereinigung Kiel e.V., welche neben den DVW-Mitgliedern offen war für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamts für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein sowie für Gäste.

Der DVW bedankt sich bei Segler-Vereinigung Kiel e.V. für den zur Verfügung gestellten Raum. Wir danken Herr Michael Paulmann für den anschaulichen und lebhaften Vortrag zum Thema OSM.

Andreas Gerschwitz 


 „Planetare Fernerkundung“

Am  16. Januar 2018 richtete die DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Planetare Fernerkundung“ aus. Als Referent konnte hierfür Herr Dr. Ralph Schmidt gewonnen werden. Herr Dr. Schmidt stellte  anschaulich die Dimensionen unseres Sonnensystems dar. Hierdurch wurde die Leistung der im folgendem geschilderten Missionen noch mehr hervorgehoben, wenn man sich bewusst macht, dass diese Techniken über diese Entfernungen funktionieren und eine Datenkommunikation stattfindet. Er gab  einen Überblick über die wichtigsten Missionen zur Erforschung unseres Sonnensystems bei denen die Photogrammetrie zum Einsatz kam und somit die Basis für die Ableitung geodätischer und kartographischer Produkte war. Grundlage ist die Beobachtung des elektromagnetischen Spektrums des beobachteten Körpers durch passive Sensoren und die Abtastung der Oberfläche durch aktive Sensoren. Ein Schwerpunkt des Vortrages lag auf der Präsentation der photogrammetrischen Auswertungen der Daten der deutschen HRSC (High Resolution Stereo Camera) an Bord der europäischen Marsmission Mars Express. Herr Dr. Ralph Schmidt hat in seiner Zeit am Institut für Photogrammetrie und GeoInformation IPI der Leibniz Universität Hannover an diesen Missionen mitgewirkt und konnte uns daher Informationen aus erster Hand bieten. Im Anschluss stand er für Frage zur Verfügung.

Die DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein hat diesen Vortrag in dem Klubheim der Segler-Vereinigung Kiel e.V. ausgerichtet, welche neben den DVW-Mitglieder offen war für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein sowie für Gäste. Der DVW bedankt sich bei Segler-Vereinigung Kiel e.V. für den zur Verfügung gestellten Raum.  

Wir danken Herr Dr. Schmidt für die eindrucksvollen Einblicke in die planetare Fernerkundung und auf die Oberfläche des Mars.

Andreas Gerschwitz

Abb.: Herr Gerschwitz (links) bedankt sich bei Herrn Dr. Schmidt mit einem Präsent für den interessanten Vortrag, Quelle: A. Gerschwitz


Hartmut Seidel verstärkt den Vorstand der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein 

Am Dezember 2017 fand die Mitgliederversammlung der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein statt. Neben den Berichten über die Veranstaltungen in 2017 und den für 2018 geplanten Fachvorträgen sowie der Fachtagung des Landesvereins Hamburg/Schleswig-Holstein am 26.04.2018 in Kiel fand die Wahl des Schriftführers statt. Herr Dipl.-Ing. Hartmut Seidel wurde einstimmig in dieses Amt gewählt. Der Vorstand freut sich auf diese Verstärkung. Im Namen des Landesvorstands wurde ihm eine DVW-Tasse überreicht. Herr Seidel ist Mitarbeiter des Landesamts für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein und leitet das Dezernat Fortführungsvermessung am Standort Flensburg. Des Weiteren hat er die Funktion der stellvertretenden Leitung der Abteilung 5 in Flensburg inne. Der Vorstand bedankt sich bei Herrn Seidel für seine Bereitschaft und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.

Andreas Gerschwitz

 

Abb.: Herr Gerschwitz (rechts) überreicht Herrn Seidel (links) die DVW-Tasse als Dank für seine künftige Mitarbeit. Quelle: A. Gerschwitz


 „Der hat x und y vertauscht! Vermessung in der Archäologie“

Wer genau x und y vertauscht hat erklärte Frau Dipl.-Ing. Anja Buhlke am  25. September 2017 einer interessierten Zuhörerschaft im Archäologischen Landesamt in Schleswig. Frau Buhlke stellte bildhaft dar mit welcher Zielsetzung die Vermessung in der Archäologie eingesetzt wird. Welche Bedingungen, Möglichkeiten sowie technischen und beruflichen Entwicklungen es von den Anfängen bis heute auf dem Gebiet der Grabungstechnik gab. In ihrem Vortrag wurden gleichzeitig das Berufsbild des Grabungstechnikers und die Einsatzmöglichkeiten für die Vermessung in der Archäologie aufgezeigt. Wie es der Titel beschreibt, stellt sich Frau Buhlke oft die Frage, auf welches Bezugssystem sich die historischen Quellen oder die Ergebnisse von anderen Fachrichtungen beziehen. Die terrestrische Aufnahme ist immer noch das meist verwendete Verfahren, aber auch die digitale Photogrammetrie, auch aus der Luft mit Hilfe von UAV, wird immer häufiger eingesetzt.

Anja Buhlke, in Berlin geboren, ist Kartografin und Ausgrabungstechnikerin. Sie studierte erst Kartografie an der Technischen Fachhochschule Berlin und fertigte als Abschlussarbeit den „Danewerk-Atlas“ an. Danach studierte sie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Grabungstechnik. Sie arbeitete nach ihren Studien an verschiedenen archäologischen Projekten in verschiedenen Ländern.

Organisiert wurde der Vortrag von der Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein (AG SH) und der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein. Frau Birte Anspach von der AG SH kündigte den Vortrag an „Wir werden also in diesem Vortrag eine etwas andere, aber notwendige Seite der Archäologie zu Gesicht bekommen! Ohne richtige Vermessung geht es eben nicht!“

Der DVW bedankt sich bei der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Anja Buhlke

Abb.: Frau Anja Buhlke, Quelle: A. Gerschwitz

Andreas Gerschwitz


Fachvortrag „Eigentumsverhältnisse in und an Bundeswasserstraßen in Schleswig-Holstein"

Am 20. Juli 2017 hielt Herr Dipl.-Ing. Christian Eichler ein Vortrag zu dem Thema „Eigentumsverhältnisse in und an Bundeswasserstraßen in Schleswig-Holstein" im Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein. Herr Eichler ist Mitarbeiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt am Standort Kiel. Er gehört dem Dezernat – Vermessung, Liegenschaften – an und war daher ein ausgesprochen kompetenter Referent für dieses oft doch diffizile Thema. Er stellte diese Rechtsthematik mit viel Raffinesse im Medieneinsatz, zahlreichen Bildbeispielen und mit Witz interessant dar. In seinen Recherchen ging er bis auf das Friesische Recht von 1241 und das Gemeine Recht von 1495 zurück, welche heute zum Teil noch bei der Frage des Eigentums an Bundeswasserstraßen Anwendung finden. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf aktuellen Fragestellungen der Gegenwart. Abschließend stellte er seine „Kundensicht" auf die Vorschriften der Vermessungs- und Katasterverwaltung Schleswig-Holstein dar. Seinem lebendigen Vortrag zollte das interessierte Publikum aus Wirtschaft und mehreren Verwaltungen ihre Anerkennung, indem es über eine halbe Stunde interessiert nachfragte.

Organisiert wurde der Vortrag von der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein, welche neben seinen Mitgliedern die Einladung offen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein sowie für Gäste ausgesprochen hatte. Der DVW bedankt sich bei der Amtsleitung für die Unterstützung durch die zur Verfügung gestellte Technik und den Raum.

Wir danken Herr Eichler für seinen eindrucksvollen Einblick in diese Rechtsthematik.

Herr Gerschwitz bedankt sich bei Christian Eichler

Herr Gerschwitz bedankt sich bei Herrn Eichler mit einem Präsent für den interessanten Vortrag, Quelle: A. Gerschwitz

Andreas Gerschwitz


Besichtigung der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke

Am 31.10.2014 fand eine Exkursion der DVW Bezirksgruppe Schleswig-Holstein statt. Dieses Mal wurde von den Teilnehmern die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke besichtigt. Diese Exkursion war ein Ergänzung zu der Fachveranstaltung des DVW Landesvereins Hamburg/Schleswig-Holstein „Traversen über den Nord-Ostsee-Kanal“ im Mai diesen Jahres, bei welcher auch ein Vortrag über die Sanierung dieser Brücke gehalten wurde. Die Eisenbahnhochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal ist 101 Jahre alt und wird gerade saniert sowie für den heutigen schienengebundenen Güterverkehr verstärkt. Eine weitere Besonderheit ist die Schwebefähre,  welche an Stahlseilen hängt und mit Hilfe von Elektromotoren, die auf Schienen an der Außenseite der Brücke installiert sind, über den Nord-Ostsee-Kanal „schwebt“. Gesteuert wird dieses „Schienenfahrzeug“ jedoch von einem Kapitän, da es eine Bundeswasserstraße kreuzt. 


Baugeschichtliche 3D-Dokumentation durch Photogrammetrie und Laserscanning

Am 31.März 2014 hielt Herr Prof. Kersten, von der Hafen City Universität Hamburg (HCU), vor einem interessierten Publikum einen Vortrag über die „Baugeschichtliche 3D-Dokumentation des Alt-Segeberger Bürgerhauses durch Photogrammetrie und terrestrisches Laserscanning“. Er stellte anschaulich dar, wie sich dieses Haus von 1541 bis heute in sechs Bauphasen veränderte. Erstaunlich war, zu welchen Ergebnissen man mit nur einer kalibrieten Spiegelreflexkamera in der digitalen Photogrammetrie kommen kann. Gerade aus der Gegenüberstellung zu den Ergebnissen des terrestrischen Laserscanners wurde dies deutlich. Basierend auf  den 3D-Punktwolken außen und innen konnten Volumenmodelle aller Bauphasen erstellt werden. Besonders die verschiedenen Visualisierungsmöglichkeiten führten im Publikum zu Erstaunen.

Prof. Thomas Kersten

Das Publikum stellte im Anschluss viele Fragen und setzte sich aus den drei veranstaltenden Vereinen der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein, dem Landesverband der Vermessungsingenieure Schleswig-Holstein und der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein zusammen. Die Veranstalter waren sich einig, dass sie eine gemeinsame Vortragveranstaltung möglichst einmal jährlich durchführen wollen.

Einen Dank an Herrn Prof. Kersten für diesen eindrucksvollen Einblick in diese Techniken. Wer mehr hierüber erfahren möchte, kann dies auf der Internetseite der HCU oder unter youtube.


"Wasser für Roms Städte" - Über die unglaublichen Leistungen der römischen Ingenieure bei der Vermessung der Aquädukte

Am 12.11.2012 hielt Herr Prof. Dr. Klaus Grewe im Schloss Anettenhöh, dem Dienstgebäude des Archäologischen Landesamtes  Schleswig-Holstein, einen Vortrag über die herausragenden Leistungen der römischen Ingenieure bei der Vermessung der Aquädukte. Dies war eine gemeinsame Veranstaltung der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein, dem Landesverband der Vermessungsingenieure Schleswig-Holstein und der DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein.

Herr Prof. Dr. Grewe stellte auf höchst interessante Weise die Ergebnisse der Archäologie beim Erforschen der Aquädukte dar. Er erklärte, wie er aus deren Bauweise und anhand der Überlieferung von Vitruv u.a. Rückschlüsse auf die Vermessung zog und stellte den hierfür von den Römern entwickelten Chorobaten vor. Einen Vorgänger des heutigen Nivelliers. Er machte auch deutlich, welche erstaunlichen Genauigkeiten bei der Absteckung und der Bauausführung erreicht wurden.

 

Fotos: A. Gerschwitz

Das zahlreich erschienene Publikum aus den drei veranstaltenden Vereinen war begeistert und stellte viele interessierte Fragen. Die Veranstalter waren sich einig, so eine gemeinsame Veranstaltung sollte öfters durchgeführt werden. Einen Dank an Herrn Prof. Dr. Grewe für diesen sehr informativen und kurzweilig präsentierten Vortrag. Wer mehr an den Arbeiten von Herrn Prof. Dr. Grewe interessiert ist kann dies unter www.klaus-grewe.de nachlesen.

Andreas Gerschwitz


Fachexkursion "Von der Gradmessung bis zum Satellitenpositionierungsdienst", 12.05.2011

Am 12. Mai 2011 fand wieder eine Fachexkursion der Bezirksgruppe Schleswig-Holstein statt. Dieses Mal führte sie die Teilnehmer auf den Bungsberg. Welcher mit 167m der höchste Berg in Schleswig-Holstein ist. Dieser Superlativ kann noch gesteigert werden, da sich hier auch der nördlichste Skilift Deutschlands befindet. Dies waren natürlich nicht die Inhalte der Fachexkursion.

Der Gradmessungspfeiler auf dem Bungsberg ist Bestandteil der Schuhmacherschen Gradmessung von 1817 bis 1825 gewesen. Sie zog sich von Lüneburg über Kopenhagen bis nach Skagen und war die Grundlage für die Grundlagenvermessung in Schleswig-Holstein. Die Streckenmessung wurde auf der der Braaker Basis, in der Nähe Hamburgs, ausgeführt. An die Braaker Basis schloss südlich die Gaußsche Gradmessung an. Desweiteren ist der Bungsbergpfeiler Exzentrum zum Ursprung des gleichnamigen Soldnersystems. Es ist eins der drei preußischen Soldnersysteme in Schleswig-Holstein. An diese Soldnersysteme wurden das Kataster in seinen Anfängen angeschlossen. Dieses und noch vieles mehr trug Herr Dipl.-Ing. Volker Woesner den Teilnehmern bei einer Besichtigung an Ort und Stelle vor.

Das zweite Ziel war der NDR-Sender Bungsberg. Hier wurde die Gruppe durch die beeindruckende Technik des Senders geführt. Es wurde deutlich, welcher große Aufwand notwendig ist, das Fernseh- und Radioprogramm in hoher Qualität, ohne Ausfälle und Störungen das ganze Jahr zur Verfügung zu stellen. Gerade die öffentlich-rechtlichen Radiosender müssen auch im Katastrophenfall die Aussendung von Nachrichten an die Bevölkerung garantieren können.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachexkursion zum Bungsverg, Foto: D. Gauß

Als dritter Programmpunkt wurde die SAPOS-Station Bungsberg, welche sich ebenfalls auf dem Gelände des NDR-Senders befindet, besichtigt. Hier wurde den Teilnehmern die Funktion der SAPOS-Station aber auch die gesamte Systeminfrastruktur des SAPOS-Dienstes Schleswig-Holstein vorgestellt. Um eine Verfügbarkeit des SAPOS-Dienstes von mehr als 99% im Jahr zu erreichen, muss ein umfangreiches Backsystem vorgehalten werden. So konnte der Bogen von den Anfängen der Grundlagenvermessung in Schleswig-Holstein bis zur heutigen Realisierung durch den SAPOS-Dienst geschlagen werden.

Ihren Abschluss fand die Exkursion bei sonnigem Wetter in einem kleinen Cafegarten im malerischen Lütjenburg.

Andreas Gerschwitz


Fachexkursion nach Glücksburg, 29.10.2010

Bezirksgruppe Schleswig-Holstein auf den Spuren von Friedrich Wilhelm Bessel

Am 29.Oktober führte eine Fachveranstaltung die Bezirksgruppe an die Flensburger Förde. Ein Vortrag über das Leben und die berufliche Entwicklung des Friedrich Wilhelm Bessel (22.07.1784; 17.03.1846), der sich vom Kaufmannslehrling zu einem der bekanntesten deutschen Wissenschaftler des 19. Jahrhundert entwickelte – er wirkte nicht nur als Astronom und Mathematiker sondern ja auch als Geodät – bildete den ersten sehr interessanten Tagungsordnungspunkt.

 

Praktischer weise fand dieser Vortrag im „Menke-Planetarium“ in Glücksburg statt. So konnte den Teilnehmern neben der Vorstellung des aktuellen „Sternenhimmels“ auch der wohl größte astronomische Erfolg Bessels, die erste Parallaxenmessung zur Entfernungsbestimmung des Sterns 61 Cygni von 1838 – näher gebracht werden. Die gleich in der Nachbarschaft gelegene „Menke-Sternwarte“ mit zwei 9m hohen Beobachtungskuppeln, die wie das Planetarium der Fachhochschule Flensburg angegliedert ist wurde im Anschluss unter fachkundiger Führung besichtigt.

Zum Abschuss der Veranstaltung fanden sich die Teilnehmer in einem Restaurant am Glücksburger Strand zu einem etwas verspäteten Essen ein, wo neben der Verarbeitung astronomischer, zum Teil wieder entdeckter Kenntnisse auch andere Themenbereiche diesen außerordentlich interessanten Tag abrundeten.

Harald Voiges


 Fachexkursion zum GLL Hannover, 30.05.2010

Am 30.05.2010 führte die DVW-Bezirksgruppe Schleswig-Holstein wieder eine ihrer interessanten Fachexkursionen durch. Diesmal ging es zum GLL Hannover, oder langschriftlich „Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften“.Die Teilnehmer starteten morgens um 7:53 Uhr mit der Deutschen Bahn in Kiel, weitere Teilnehmer stiegen in Neumünster zu. Die Fahrt mit dem ICE verlief bis kurz vor Hannover komfortabel und planmäßig. Hier kam es leider zu einem bedauerlichen Unfall mit einer Person, in dessen Folge wir die GLL erst mit dreistündiger Verspätung erreichten. Der Leiter der Behörde, Herr Peter Creuzer, begrüßte die Gruppe herzlich und stellte das gestraffte Programm vor, da aufgrund einer Zugbindung die Rückfahrtzeit nicht verschoben werden konnte. Danach stellte er uns in einem Vortrag die Behörde vor, die ein Spagat von der Dömanenverwaltung über die Flurbereinigung sowie der landesweiten IT-Entwicklung für die Flurbereinigung bis zum Liegenschaftskataster mit Erfolg vollzieht. Auch die Zuständigkeit zweier Ressort, dem Landwirtschaftsministerium und dem Innenministerium, führen zu keinen Komplikationen.

 Als nächstes berichteten eine Mitarbeiterin und Mitarbeiter der GLL über aktuelle Themen. Begonnen wurde mit einem Vortrag über den Stand der Einführung von ALKIS, welche noch in diesem Jahr in Niedersachsen begonnen wird. Hier gab es natürlich von unseren Teilnehmern viele Rückfragen, da wir ja auch vor diesem Schritt stehen. Anschließend wurde der Dienst interASL (Internet/Intranet-basiertes Auskunftssystem Liegenschaftskataster) vorgestellt, welcher berechtigten Kunden ermöglicht, Auskünfte aus der ALK und dem ALB per Internet zu entnehmen. Zu diesen Kunden gehören auch Versicherungen und Notare. Hierauf folgte die beeindruckende Vorstellung Web-basierter Dienste zur Verwendung in der eigenen aber auch in anderen Verwaltungen. So zum Beispiel der im Geoportal Niedersachsen implementierte GLL Viewer -Kampfmittelbeseitigung-, welchen der Kampfmittelräumdienst für seine Tätigkeiten nutzt. Abgerundet wurde diese Reihe mit einem Vortrag zum Thema Stand der Flurbereinigung im Amtsbezirk der GLL. Auf eine Führung durch die Behörde musste aufgrund der knappen Zeit verzichtet werden.

Die Rückreise mit der Deutschen Bahn verlief glücklicher Weise ohne Zwischenfälle, so dass alle Teilnehmer nach einer sehr interessanten Exkursion gut nach Schleswig-Holstein zurückkamen.

Andreas Gerschwitz


Fachexkursion nach Berlin und Potsdam, 15. und 16.5.2009

Am 15. und 16. Mai führte eine Fachveranstaltung die Bezirksgruppe Schleswig-Holstein nach Berlin und Potsdam. Herr Helmut Gehring von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung leitete die Gruppe nach kurzer Vorstellung seiner Verwaltung zu einigen wichtigen „Punkten“ der Geodäsie in der Bundeshauptstadt. Das erste Ziel war die Landeskalibrierstrecke in Berlin-Adlershof, die sowohl von den Vermessungsämtern des Landes Berlin, öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren sowie anderen behördlichen oder privaten Stellen genutzt werden kann. Danach ging es in den Britzer Garten zum Landeshaupthöhenpunkt mit seinem imposanten Denkmal, in unmittelbarer Nähe zu einem der geodätischen Grundnetzpunkte.Als Blickfang und zum Schutz des Messpunktes wurde ein Bauwerk errichtet, welches aus drei 7 m hohen Monolithen besteht, die die natürlich wirkende Schwerkraft darstellen soll. Ein trichterförmiges Stahlgeflecht verbindet die Säulen und symbolisiert gekrümmte Lotlinien und Niveauflächen.

 

Berliner Landeshaupthöhenpunkt im Britzer Garten (Bild: Andreas Gerschwitz)

Auch der Zentralpunkt des Deutschen Hauptdreiecknetzes der Bundesrepublik Deutschland, der TP-Rauenberg, den seit 1985 ein überdimensionaler TP-Stein schmückt, durfte in der Reihe der wichtigen geodätischen Punkte nicht fehlen. Die anschaulichen Erklärungen von Herrn Gehring über die Geschichte des Punktes und die Errichtung des „Super-TP’s“ beeindruckten die Exkursionsteilnehmer sehr.

Zum Abschluss des Tages erwiesen die „Schleswig-Holsteiner Landmesser“ am Grab von Friedrich Gustav Gauß auf dem Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde dem „Kataster Gauß“ ihre Reminiszenz. Nach einem Besuch im Deutschen Historischen Museums führte die Reise nach Potsdam, auf den Telegraphenberg. Die Klinkergebäude dieses ab 1874 im klassizistischen Stil errichteten Wissenschaftsparks sind in einen englischen Landschaftspark integriert. Herr Dr. Ernst-August Gussmann führte die beeindruckten Besucher über den Helmertturm, vorbei am Astrophysikalischen Observatorium und dem 1924 fertig gestellten Einsteinturm hin zum Großen Refraktor. Das von 2003 bis 2006 restaurierte Linsen-Teleskop ist das viertgrößte seiner Art auf der Welt.

 

Der resraurierte Große Refraktor (Bild: Andreas Gerschwitz)

 Herrn Dr. Gussmann gelang es, die Geodäten sowohl durch kleine Anekdoten, zum Beispiel von der Einweihung durch Kaiser Wilhelm II 1899 oder den Restaurierungs-arbeiten, als auch astrophysikalischen Grundlagen so in seinen Bann zu ziehen, dass das Ende der diesmal interdisziplinär angelegten Fachexkursion für die Teilnehmer überraschend kam. Alles in allem bleibt festzuhalten, dass es sich um eine überaus interessante Veranstaltung gehandelt hat, die nicht nur fachlich sondern auch körperlich sehr fordernd war, waren doch einige der Teilnehmer erst gegen Mitternacht wieder nach Hause zurückgekehrt.

Harald Voiges


Exkursion nach Göteborg, 4. bis 6.9.2008

Am 5. September 2008 führte die Bezirksgruppe Kiel des DVW ihre Jahreshauptexkursion nach Schweden durch und zwar zur Lantmäteriet (Landmesserei) in Göteborg. Nachstehend ein Rückblick auf die Exkursion.

Die Fahrt zur Landmesserei nach Göteborg (am Fluss Göta Älv gelegen) erfolgte mit der Nachtfähre von Kiel nach Göteborg. Das Amt mit seinen etwa 40 Mitarbeitern und deren Aufgaben wurden von Sten Runqvist und Anne-Marie Gustafson vorgestellt. Anhand verschiedener Aufgabenstellungen zeigten sie die Organisationsstruktur und Tätigkeitsbereiche der Behörde auf. Deutlich wurde, dass sich eine Vielzahl von Aufgaben von denen eines deutschen Katasteramtes wesentlich unterscheidet. Vereinfacht ausgedrückt kann festgestellt werden, dass ein Katasteramt in Deutschland nur etwa 25% der Aufgaben des Amtes in Göteborg wahrnimmt. 

Exkursionsteilnehmer in der "Landmesserei" in Göteborg (Schweden), Foto: Volker Woesner

 Die Lantmäteriet übt u.a. neben den in Deutschland üblichen Vermessungs- und Katastertätigkeiten auch die Aufgaben einer Umlegungsbehörde, Flurbereinigungsbehörde und eines Grundbuchamtes aus. Zusätzlich ist sie für die örtliche und rechtliche Festsetzung von Wege- und Leitungsrechten aller Art und Stockwerkseigentumsdefinitionen zuständig.

Bemerkenswert ist, dass es praktisch keinerlei Datenschutz irgendeiner Art gibt; d.h. jedermann kann über jedermann alle ihn interessierenden Auszüge aller Art kostenfrei erhalten. Wie in Bayern gibt es in auch Schweden keine ÖbVI, dafür eine größere Zahl von Stadtvermessungsämter, die auch Katastervermessungen durchführen. Unschlagbar ist der schwedischsprachige Internetauftritt der Behörde, der keinerlei Frage bzgl. Aufgaben und Antragstellungsstellung offen lässt. In großen Teilen ist er sogar auf Englisch verfasst. Dass das gesamte Auftragswesen bis zur Schlussrechnung per Internet abgewickelt wird, ist schon fast eine Selbstverständlichkeit.

Bezüglich des von der Lantmäteriet verwandten Koordinatensystems wurde erläutert, dass 2008 in ganz Schweden eine Umstellung auf die neue Koordinatenbasis „SWEREF 99 TM bzw ddmm. “ (vergleichbar etwa UTM / ETRS 89) erfolgte. Organisatorisch sind alle Landmessereien Schwedens der Zentrale in Gävle (nördlich Stockholms) unterstellt. Übrigens, der schöne Name der Behörde „Lantmäteriet“ (Landmesserei) stammt aus der Zeit um 1650. Zwar versuchen seit einiger Zeit Modernisierer diesen Begriff zu ändern; bisher allerdings ohne Erfolg.

Erfreulich für den Berufsstand des Geodäten ist, dass derzeit in Schweden Vermessungsingenieure in größerem Umfange gesucht werden. Das durchschnittliche Monatsgehalt in 2007 betrug 29753 SKr. Gewisse Sprachkenntnisse sollten allerdings vorhanden sein, denn „the principles of least squares“ sollten schon gerne verständlich auf Schwedisch erläutert werden können. Alles in allem war es eine der interessantesten Exkursionen der Bezirksgruppe, führte sie doch in eine Aufgabenwelt von Katasterämtern, die in Deutschland auch nicht ansatzweise am Horizont sichtbar ist.

Volker Woesner


Fachveranstaltung "Levensauer Hochbrücke", 23.11.2007

Die 3. Fachveranstaltung der Bezirksgruppe Kiel in 2007 führte am 23.November 2007 nach Kiel-Suchsdorf zur dortigen neuen Levensauer Hochbrücke über den Nordostseekanal. Nachstehend ein kurzer Rückblick auf die Veranstaltung. Volker Richter, Dezernent für Bauwerkserhaltung im Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, stellte die Brückenplanung, die Struktur, den Bau und die Unterhaltung der 365 m langen und nahezu 50m hohen Hochbrücke vor. Dabei ging er insbesondere auf die Aufgaben der Brückenprüfung und die damit verbundenen vielfältigen Aufgabenstellungen ein. Gelöst werden die Aufgaben der Brückenprüfung unter Einsatz erheblicher personeller Ressourcen, Techniken und Geräten im Außen- und Innendienst und zwar sowohl in brücken- als auch vermessungstechnischer Hinsicht. Zusätzlich erläuterte er noch die Konsequenzen aus dem Anprallschaden im Dezember 2006, der zu einer mehrwöchigen Sperrung der Brücke führte.

 

 

 Nach der Begehung des Holhlkastens, Foto Volker Woesner

 Im Zuge der Veranstaltung wurden die einzelnen Teile der Brücke besichtigt, wobei sowohl der 42 m hohe Süd-Pfeiler erkraxelt als auch der Hohlkasten über dem Nord Ostsee Kanal begangen und detailliert erläutert wurde. Eines der Schwergewichte bei der Besichtigung lag auf der Erläuterung einzelner Bauteile der Brücke wie z.B. Lager, Fahrbahnübergänge und Festhaltekonstruktionen. Im Rahmen der Ausführungen zu den Brückenprüfungen wurden auch die umfangreichen notwendigen Überwachungsvermessungen nach Lage und Höhe angesprochen. Beispielhaft wurden dabei von Volker Woesner die vermessungstechnischen Probleme bei verschiedenen Großbrücken über den Nordostseekanal erwähnt. So wurden z.B. die Schwierigkeiten des moorigen Untergrundes bezüglich der Überwachungsvermessungen im einzelnen dargestellt und die mehrwöchigen vermessungstechnischen Kontrollen im Zuge ausgefeilter Messprogramme bzgl. Setzung, Torsion und Schiefstellung der Pfeiler erläutert.

Als Fazit konnte Volker Richter feststellen, dass die Brücken in Schleswig-Holstein sicher befahren werden können, denn das absolute Ziel der regelmäßigen Brückenprüfungen sei die Sicherstellung eines reibungslosen Verkehrs über eine Brücke. Diese Anforderung könne jederzeit gewährleistet werden.

Die Vorstellung der Aufgaben der Brückenprüfung in allen ihren Ausprägungen bis hin zur Erläuterung der vermessungstechnischen Kontrollen war überaus anschaulich. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Fachveranstaltung ihr Ziel voll erreicht hat.

Obwohl es sich bei den teilnehmenden DVW Mitgliedern überwiegend um Anlieger des Nordostseekanals im weitesten Sinne handelte, war denen die Informationen aus dem Aufgabenbereich der Hochbrückenprüfung einschließlich der Vermessungen weitgehend neu und haben einen nachhaltigen und, verkehrlich gesehen, auch beruhigenden Eindruck von diesem Spezialbereich hinterlassen.

Nach einer sehr lebhaften Abschlussdiskussion im Fuße des Südpfeilers des Bauwerkes wurde die Veranstaltung beendet. Alles in allem war es eine überaus interessante Veranstaltung, was sich bereits im Vorwege ankündigte, da nach ihrer Ankündigung die anvisierte Zahl von Teilnehmern eintrafen.

Volker Woesner


Exkursionen nach Hamburg und Bremerhaven, 2007

Am 16. April und 8. Mai 2007 fand in Hamburg und am 29. Juni 2007 in Bremerhaven jeweils eine Fachveranstaltung der Bezirksgruppe Kiel des DVW statt.

Nachstehend ein kurzer Rückblick auf beide Veranstaltungen.

Am 16. April und 8. Mai 2007 wurde das Airbuswerk in Hamburg-Finkenwerder besucht. Es konnte dabei der Zusammenbau der einzelnen Teile des Flugzeugs vom Typ Airbus, die von Toulouse nach Hamburg geflogen waren, auf den einzelnen Stationen bis zum fertigen Flugzeug in den Werkhallen mit entsprechender Erläuterung besichtigt werden. Eines der Schwergewichte bei der Besichtigung lag auf der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Anhand zahlloser Beispiele wurde auf die Pflicht zur Verhinderung auch kleinster Mängel in der täglichen Praxis des Flugzeugsbaues durch strenge Einhaltung der Qualitätsstandards hingewiesen. Die im Vermessungswesen üblichen Kompromisse bezüglich einer hinreichenden Qualität der Arbeiten waren nicht zugelassen, wie eine Vielzahl von Hinweisen, Plakaten usw. an allen Wänden des Werkes zeigte und wie der die Gruppe führende Flugzeugingenieur im Detail erläuterte. Es war für die Teilnehmer der Führung überaus beeindruckend, einmal den Stellenwert einer Qualitätssicherung kennen zu lernen.

Am 29. Juni 2007 führte eine Fachveranstaltung die Bezirksgruppe Kiel nach Bremerhaven zum dortigen Vermessungs- und Katasteramt mit dem wohl ungewöhnlichsten Zuständigkeitsbereich in Deutschland, nämlich einer Bremer Exklave in Niedersachsen. Ulrich Gellhaus, Amtsleiter des Vermessungs- und Katasteramtes Bremerhaven, stellte kurz die Organisation des Amtes und seine Aufgaben vor. Dabei ging er nicht nur auf die Struktur ein, sondern demonstrierte auch anhand verschiedener komplexer Aufgabenstellungen die Tätigkeitsbereiche der Behörde im Detail. Deutlich wurde, dass trotz der geringen Ausdehnung des Dienstbezirks, das hafenbezogene städtische Vermessungs- und Katasteramt eine Vielzahl von Aufgaben sowohl im Katasterbereich als auch im städtischen Bereich zu erfüllen hat. Gelöst werden die Aufgaben unter Einsatz modernster Techniken und Geräte im Außen- und Innendienst. Selbst Fragen nach dem Umstellungstermin für UTM/ETRS89 konnten aus dem Stegreif beantwortet werden, nämlich, dass andere Aufgaben in der Prioritätenreihung Vorrang genießen. Als Fazit stellte Ulrich Gellhaus fest, dass als oberstes Ziel seines Amtes die wirtschaftliche Erfüllung der Aufgaben im Vordergrund stehe, denn das Vermessungs- und Katasteramt verstehe sich als Nahtstelle zwischen Verwaltung und Stadtentwicklung. Nach dem Aufgabenüberblick in den Amtsräumen fand eine Bereisung verschiedener Gebiete Bremerhavens mit Vorstellung u.a. zweier Großprojekte statt, an denen auch das Vermessungs- und Katasteramt beteiligt ist.

 

Auf der Baustelle Havenwelten
Ulrich Gellhaus und Marco Kewes erläuterten dabei die vermessungstechnischen Aufgaben im Einzelnen.

Zusammenfassend hat die Exkursion zum Vermessungs- und Katasteramt Bremerhaven ihr Ziel voll erreicht: Die Vorstellung der Aufgaben der Behörde in allen Ausprägungen beginnend mit der Vorstellung der Katasteraufgaben weiter über die sehr speziellen Aufgaben für eine Hafenstadt bis hin zur Besichtung der städtischen vermessungstechnischen Projekte im Stadtgebiet. Obwohl es sich bei den teilnehmenden DVW Mitgliedern naturgemäß überwiegend um Küstenbewohner handelte, war selbst denen die Informationen aus dem see-städtischen Aufgabenspektrum weitgehend neu und haben einen nachhaltigen Eindruck von diesem vermes-sungstechnischen Spezialbereich hinterlassen. Alles in allem war es eine überaus interessante Exkursion, was sich bereits im Vorwege ankündigte, da sofort nach ihrer Ankündigung die anvisierte Zahl von Anmeldungen eintrafen. Auch das Wetter spielte mit; während der Besichtigungen war es, wie es bisher noch zu jeder ordentlichen Exkursion des DVW im Norden gehörte, wechselhaft mit viel Regen.

Volker Woesner

 

 

Nein